Das Ricarda-Huch-Gymnasium nimmt seit März 2014 SchülerInnen ohne Deutschkenntnisse auf. Muttersprache, Herkunftsland und Alter sind bei der Aufnahme irrelevant, vorzugsweise sollen jedoch SchülerInnen in einem Regelaltersbereich bis zur siebten Klasse aufgenommen werden. Damit soll die Möglichkeit bestehen bleiben, dass die SchülerInnen die gymnasiale Oberstufe besuchen können. Das Ziel der Schule für die SchülerInnen ohne Deutschkenntnisse ist die Vermittlung von Deutschkenntnissen in einer speziellen Deutschförderklasse innerhalb von zwei Jahren und die sukzessive Eingliederung der SchülerInnen in die altersgemäße Regelklasse.

In der Regel bestehen am RHG vier Deutschfördergruppen mit insgesamt etwa 60 neuzugewanderten SchülerInnen aus verschiedenen Nationen (u.a. Syrien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, China, Mazedonien, Ungarn, Kroatien, Spanien, Marokko, Türkei, Afghanistan, Pakistan, Iran, Irak, Libanon, Italien, Russland, Tschetschenien). Darunter fallen in der Regel mindestens eine Intensivgruppe (s.u.) und mindestens zwei nach den Niveaustufen des europäischen Referenzrahmens differenzierte teilintegrative Deutschfördergruppen.

Intensivgruppe
Falls Schülerinnen keinerlei Deutschkenntnisse vorweisen können, werden diese der Intensivgruppe zugeteilt.
In der Intensivgruppe soll den SchülerInnen ein Grundlagenwissen der deutschen Sprache vermittelt werden und eine Einführung in schulische Strukturen erfolgen. Neben einer intensiven Deutschförderung erhalten die SchülerInnen auch Unterricht in Englisch, Mathematik, Musik, Kunst, Sport und Gesellschaftslehre.
In besonderen Fällen erfolgt in dieser Gruppe die Alphabetisierung in der lateinischen Schrift – hauptsächlich im Zweitschrifterwerb (z.B. Umlernen von der arabischen hin zur lateinischen Schrift – aber auch die Beschulung von primären Analphabeten erfolgt in seltenen Fällen). Hierfür werden die SchülerInnen in einigen Stunden individuell gefördert.

Teilintegration in die Regelklasse
Können SchülerInnen bereits Deutschkenntnisse vorweisen oder haben erfolgreich an der Intensivgruppe teilgenommen, werden diese in eine Regelklasse integriert, erhalten aber weiterhin parallel zum Regelunterricht bis zu 15 Stunden spezielle Deutschförderung. In der Regel besuchen eine Klasse nicht mehr als vier neuzugewanderte SchülerInnen.
Besonders in der Anfangsphase übernehmen in der aufnehmenden Klasse Paten Aufgaben wie die SchülerInnen ohne Deutschkenntnisse in die Unterrichtsräume zu begleiten, sie in Pausenaktivitäten zu involvieren und ihnen im Regelunterricht im geringen Umfang zu helfen.
Ein Theaterpädagoge beschäftigt sich freitags zwei Stunden mit den SchülerInnen und bietet ihnen einen weiteren Zugang zur Sprache. Hier ist es für die SchülerInnen besonders hilfreich, dass sie ihre Worte kombiniert mit Bewegungen und Handlungsabläufen einstudieren und freier an das Sprechen der neuen Sprache herangeführt werden.
Das Kernteam an LehrerInnen des DaZ-Unterrichtes sind Frau Kesici, Frau Klimko und Herr Kleintombulte. Weitere LehrerInnen unterstützen das DaZ-Team nach Bedarf.