Im Rahmen des Spanischkurses der Q2 besuchten wir im das Folkwang Museum in Essen. Der Schwerpunkt der Exkursion lag auf der Ausstellung „Keine Bilder zum Träumen“ der Künstler Deffarge & Trommler, die sich mit Themen der menschlichen Grundrechte und der Rolle des kritischen Journalismus auseinandersetzt. Diese Ausstellung erwies sich als besonders relevant im Kontext der aktuellen globalen Krise des Journalismus und regte zu tiefgehenden Überlegungen an.

Die Ausstellung ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Macht von Bildern und deren Rolle in der Medienlandschaft. Die Werke von Deffarge & Trommler fordern die Besucher dazu auf, sich mit der Darstellung von Wahrheit und Lüge, von Fakten und Fiktion auseinanderzusetzen.

Der Titel der Ausstellung ist provokativ, da er auf die Frage anspielt, ob Bilder und Medien nicht nur eine Illusion von Wahrheit erzeugen, sondern auch kritische Auseinandersetzungen mit der Realität verhindern können.

Die Ausstellung selbst bestand aus einer Vielzahl von multimedialen Installationen, die sowohl Fotografien als auch digitale Medien und Videoprojektionen einbezogen. Besonders auffällig war die Interaktivität der Werke, bei denen wir als Besucher durch verschiedene Perspektiven auf die dargestellten Themen und Ereignisse geführt wurden. Die Kunstwerke thematisierten vor allem den Umgang mit Krisenbildern, die in den Medien verbreitet werden, und die Manipulation von Informationen durch Bildsprache. In den auf unsere Exkursion folgenden Unterrichtswochen hatten wir Gelegenheit, diese Themen inhaltlich zu vertiefen.

Die Diskussion fokussierte sich auf die Rolle der Medien und des Journalismus in der heutigen Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf Menschenrechte und die Verantwortung der Medien, eine objektive Berichterstattung zu gewährleisten. In diesem Kontext nahmen wir die Werke von Deffarge & Trommler als Ausgangspunkt, um die Verhältnismäßigkeit und die ethischen Herausforderungen der heutigen Medienlandschaft zu hinterfragen. Besonders spannend war die sich anschließende Diskussion über die Krise des Journalismus, die in den letzten Jahren durch Fake News, Desinformation und die Kommerzialisierung der Medienindustrie ausgelöst wurde.

Ein wichtiger Punkt der Diskussion war die Bedeutung eines kritischen Journalismus, der nicht nur als Informationsquelle, sondern auch als Wächter der Demokratie fungiert. Die Ausstellung und die darauffolgenden Unterrichtsstunden regten uns dazu an, die Art und Weise zu hinterfragen, wie Nachrichten präsentiert werden und welche Auswirkungen dies auf die öffentliche Wahrnehmung von Ereignissen hat. Dabei stellten wir uns auch die Frage, inwieweit Kunstwerke wie die von Deffarge & Trommler in der Lage sind, diese Missstände aufzuzeigen und uns zu einer kritischen Reflexion anzuregen.

Angesichts der globalen Herausforderungen, denen der Journalismus heute gegenübersteht – von der Bedrohung der Pressefreiheit bis hin zur Verbreitung von Fehlinformationen und Propaganda – gewann die Ausstellung an gesamtgesellschaftlicher Relevanz. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge immer mehr verschwimmen und die Glaubwürdigkeit der Medien zunehmend infrage gestellt wird, ist es umso wichtiger, sich mit den Mechanismen auseinanderzusetzen, die den Journalismus und die Art und Weise, wie Informationen verbreitet werden, prägen.

Deffarge & Trommler bieten durch ihre Werke nicht nur einen künstlerischen Blick auf diese Thematik, sondern regen auch dazu an, die gesellschaftliche Verantwortung der Medien und deren Einfluss auf politische und soziale Prozesse kritisch zu hinterfragen.

Die Verbindung von Kunst und aktuellen gesellschaftlichen Themen hat uns zu einer intensiven Reflexion über die Bedeutung von Medien und Bildern in der heutigen Welt angeregt. Die Exkursion stellte somit einen wertvollen Beitrag zu unserer kritischen Auseinandersetzung mit Medien und Menschenrechten dar. (Bilder aus eigener Sammlung, sowie Fotos und Ergebnisse von SchülerInnen)

J. Schmidt | UNESCO-Koordinatorin am RHG)